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Bericht Uruguay / 21.11 bis 04.12.2014 / 1100 Km
Bilder unter Fotogalerie (Uruguay)

 

Route: Chui – NP Santa Terresa – Punta del Diablo – La Paloma (Ruta 9/16/10) – Rocha (Ruta 15) – El Caracol (Ruta 9) – Punta del Este (Ruta 9/104/10) – Piriápolis – Montevideo (Ruta 1) – Colonia del Sacramento – Carmelo (Ruta 21) – Dolores - Mercedes

 

Fr. 21.11.14

Die Abfertigung am Uruguayischen Grenzübergang war rasch erledigt und wir sind jetzt „legal“ im Land, nachdem wir 2 Tage „illegal“ in Chui verbracht haben.

Nach nur 40 km erreichten wir unser Tagesziel: den Nationalpark Santa Teresa. Eine kleine Strasse führt an der Festung Santa Teresa vorbei, direkt zum Camping. Es waren sehr wenige Camper da und nur ein Teil des riesigen Campingareals war geöffnet. Von den Sanitäranlagen war nur eine in Betrieb, und die war in einem erbärmlichen Zustand und lag fast 1 km vom Zeltplatz entfernt. Das dortige kleine Restaurant und der Einkaufsladen waren leider geschlossen.

Es fing an zu Regnen und wir mussten in das nächste Dorf Punta del Diablo fahren, um einige Einkäufe zu erledigen. Um diese Jahreszeit ist dieses nette kleine Dorf, mit schönen Stränden, ausgestorben. Eine Geisterstadt: alle Restaurants, Kneipen, Bars, etc. sind noch geschlossen.

Abends zog auch noch ein gewaltiges Gewitter auf. Es goss in Strömen und dauerte die ganze Nacht.

 

Am nächsten Tag kam wieder die Sonne raus, gerade richtig um all unsere nassen Sachen aufzuhängen und zu trocknen. Das Zelt ist nicht mehr dicht; wir müssen es unbedingt neu abdichten. Nachmittags schlug ein Biker aus Ontario (Jesse) sein Zelt neben uns auf. Wir haben uns schnell angefreundet und machten zusammen ein Churasco, mit reichlich Bier und einem guten uruguayischen Rotwein.

 

So. 23.11.14

Heute fuhren wir gemeinsam mit Jesse entlang der Küste nach La Paloma. Wir machten einen kleinen Zwischenstop in der Nähe von Valizas. Wir wollten an die Küste in das Reservat Cabo Polonio. Privatfahrzeuge haben leider keinen Zugang. Man muss ein Eintrittsticket kaufen und kommt nur mit einem geländegängigen Bus dorthin. Wir hätten unsere Maschinen stehen lassen müssen – das kam natürlich nicht in Frage.

Also sind wir weiter durchs Landesinnere (Schräglage durch heftige Winde) und weiter entlang der Küste. Unterwegs gibt es viele Campings, die aber alle noch geschlossen waren. Wir erfuhren, dass die Saison erst ab Mitte Dezember beginnt.

Zum Glück war der Camping in La Paloma geöffnet, wenn auch noch nicht bereit und fertig gestellt für die Saison. Es gab aber bereits heißes Wasser zum Duschen. Wie bei allen anderen Campgrounds, ist der von Paloma ebenfalls mit großen Grillstellen, Tischen und Bänken ausgestattet.

Wir hatten nette Nachbarn: Jaume und Nicole aus Bariloche (AR), die hier einen Job für die Sommersaison suchen.

Das Wetter schlug um und es regnete wieder. Es hielt uns aber nicht davon ab erneut ein leckeres Churasco zuzubereiten und am Lagerfeuer wieder neuen köstlichen uruguayischen Rotwein zu probieren.

 

Di. 25.11.14

Von La Paloma fuhren wir nach Rocha und dann wieder über eine Erdpiste zur Küste auf die Ruta 10. Kilometerlange weiße Strände säumen den Weg, aber von Infrastruktur keine Spur. Es gibt keine Läden, Restaurants oder sonst was. Am Ende des Weges muss man eine Fähre auf die andere Seite nehmen. Da wir über 2 Stunden hätten warten müssen, fuhren wir wieder die Erdpiste zurück und nahmen die Hauptstrasse (Ruta 9). Diese führt direkt nach Punta del Este, der bekannte uruguayische Badeort. Südlich und nördlich der Stadt gibt es sehr schöne Strände, aber die Betonhochburg, mit ihren unzähligen Hochhäusern, hat uns nicht gefallen.

Wir sind daher weiter und haben uns in Piriápolis auf dem dortigen Camping eingenistet. Der Campingwart war super nett und wir verbrachten dort 2 schöne Tage.

Wir lernten John+Amy aus Wales kennen. Sie sind mit ihrem Landrover und Dachzelt unterwegs. Sie hatten leider gleich am ersten Tag ihrer Reise ein böses Erlebnis. In La Boca, in Buenos Aires, wurden sie überfallen und ausgeraubt. Der Gauner hatte einen Hund dabei, der abgerichtet war, und der John solange in den Arm biss und in Schach hielt, bis er das Geld und die Wertsachen herausrückte. Kein schöner Beginn für so eine Reise.

 

Do. 27.11.14

Jesse will heute nach Parque del Plata. Er kennt dort einen guten Mechaniker und muss ein paar Dinge an seiner DR650 machen lassen. Auch wir müssen unbedingt neue Ritzel und eine neue Kette aufziehen. Zudem leckt wieder die Vordergabel.

Wir fuhren vor Jesse los und schauten uns ein paar Playas (noch menschenleer) und kleinere Orte an. Viele Ferienhäuser, darunter tolle Anwesen mit Gärten und Schwimmbäder, standen leer oder waren noch zu vermieten. Alle warten hier auf den Beginn der Saison.

In Atlántida trafen wir wieder Jesse und fuhren dann gemeinsam zur Motorradwerkstatt (Ariel + Antonio). Wir besprachen was alles zu tun ist und verabredeten nächsten Morgen die 2 Motorräder vorbei zu bringen.

Mit Jesse suchten wir nach einem günstigen Hotel, aber die Preise für ein Doppelzimmer lagen hier alle über US$ 70.-. Wir endeten schließlich auf dem Camping Municipal von Parque del Plata. Er ist ziemlich laut, da der Platz genau an der Hauptstrasse liegt. Er ist aber gut ausgestattet (auch WiFi) und ganz in der Nähe gibt es ein Restaurant und einen gut bestücken Einkaufsladen.

 

Sa. 29.11.14

Unsere beiden Motorräder sind fertig. Mit meiner hatte ich Glück. Der Sicherungssplint der alten Kette hatte sich gelöst und ich wäre womöglich nicht mehr weit gekommen und die Kette hätte sich verabschiedet. Kaum zu denken, was passiert wäre, wenn bei 100 km/h die Kette sich löst!?

Wir haben lange über die Einbaulage des vorderen Ritzels gerätselt. Laut Ariel sollte die Einbaulage bzw. die Ausrichtung des neuen Ritzels korrekt sein und es wäre nicht unbedingt nötig die Dichtungsringe der Gabel zu ersetzen. Ich bin mir da nicht so sicher und werde das ganze im Auge behalten! Ansonsten bin ich mit der Arbeit von Ariel+Antonio vollauf zufrieden. Die zwei haben wirklich sehr sauber gearbeitet und sind tolle Menschen.

Jesse, Heidi und ich wurden von Ariel nach Hause zum Abendessen eingeladen. Wir haben viel gelacht und uns über Gott und die Welt unterhalten.

 

Am 30.11 hat sich Jesse von uns verabschiedet und ist weiter nach Argentinien gefahren. Es waren schöne Tage mit ihm und das gemeinsame Reisen hat spaß gemacht. Da es erneut regnete und wir unsere Sachen schon wieder trockenlegen mussten, sind wir noch einen Tag geblieben.

 

Di. 02.12.14

Zum Abschied vom Camping Parque del Plata hat uns ein Camper einen Straßenatlas geschenkt! In voller Regenmontur fuhren wir auf der Ruta 1 in Richtung Montevideo. Wir fuhren entlang der Küste und durchfuhren Montevideo unter strömendem Regen. Danach ging’s auf der Schnellstrasse direkt nach Colonia del Sacramento - und es hörte auf zu Regnen. Dort haben wir uns in ein kleines Hostal im Zentrum einquartiert. Wir sind später durch das nette Städtchen geschlendert, sind an die Strandpromenade gelaufen und haben dort zu Abend gegessen. Hier haben wir einen fantastischen Sonnenuntergang über dem Rio de la Plata erlebt. Unglaublich wie breit dieser Fluss an dieser Stelle ist. In der Ferne, über 50 km entfernt, konnte man einige Hochhäuser von Buenos Aires erkennen.

 

Mi. 03.12.14

Bei strahlendem Sonneschein verließen wir Colonia del Sacramento und fuhren weiter auf der Ruta 21. Links und rechts der Strasse endlose Ländereien, mit vielen Rinderfarmen und große Weizenfelder. Wir fuhren nach Carmelo und machten dort eine kleine Pause an den Hausstränden am Rio de la Plata. Carmelo ist auch bekannt für seine Bodegas und guten Weine.

Über Dolores ging es weiter auf der Ruta 21 bis zu unserem heutigen Ziel Mercedes. Es ist eine nette Stadt, mit großen Parkanlagen, und liegt direkt am Rio Negro. Unser Camping, den wir angesteuert hatten, lag leider völlig unter Wasser. Durch die vielen Regenfälle in den letzten Tagen trat der Fluss über die Ufer und überschwemmte große Bereiche der Uferpromenade und Parks. Das Tourismusbüro gab uns die Adr. eines anderen Campings, der auf der anderen Seite des Flusses liegt. Ein Teil des Weges, der dort hinführte, lag ebenfalls unter Wasser, war aber mit dem Moped gerade noch passierbar. Es war ein angenehmer Platz, mit netten Nachbarn. Zum Glück schien die Sonne mit voller Kraft, so dass wir endlich das nasse Zelt und den Rest unserer Sachen trocknen konnten.

Bevor es am 05.12 nach Argentinien geht, haben wir noch einige Banken geplündert und US-Dollars abgehoben. In Argentinien gibt es einen „Blue Market“ für US$, d.h. man erhält bei Straßenhändlern einen weit besseren Umtauschkurs als bei der Bank.

 

Uruguay hat uns überrascht und gefallen. Es ist recht teuer, das Benzin kostet fast soviel wie in DE und es gibt keine landschaftlichen Highlights, wie in Ekuador, Peru…, dafür aber wunderbare nette und hilfsbreite Menschen. Wir haben sehr viele Leute kennengelernt und waren von deren Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überwältigt.