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Bericht El Salvador 26.02.2014 bis 08.03.2014 / 1100 Km

 

Route: Anguiatú (Grenze El Salvador) – Metapán (CA12) – Santa Ana – Ahuachapan (Ruta de las Flores) – Ataco (CA8) – Juayúa – Lago de Coatepeque – Sonsonate – Playa los Cobanos – La Libertad (CA2) – San Salvador – Suchitoto – San Vicente – Usulután – Alegría – Berlin – Playa El Cuco – San Miguel – Perquin – El Amatillo

 

Nach 2 Stunden Grenzformalitäten (siehe Länderinfos), mit überaus netten und freundlichen Beamten, fuhren wir nach Santa Ana. Die Salvadorianer scheinen sehr neugierig zu sein. Während unserer Irrfahrt durch die Stadt wurden wir mindestens ein halbes dutzend Male von Leuten angesprochen (an der Kreuzung, am Stoppschild, an der Ampel…), die wissen wollten wo wir herkommen, wo es hingeht, was für ein Moped wir haben, etc. Ein älterer Herr hat uns sogar eine ganze Fülle von Tipps gegeben, und dies an einer Tankstelle bei einem Kaffee, wo wir hin müssen und günstig übernachten können.

Ein toller Einstieg in ein neues Land.

Da es noch früher Nachmittag war, sind wir weiter gefahren nach Ahuachapan, der Beginn der Ruta de Las Flores. Hinter Ahuachapan geht’s in die Berge. Die Strasse schlängelt sich die Berge hinauf, durch eine üppige grüne Vegetation.

In Concepción de Ataco, ein kleines Bergdorf, haben wir unser Quartier aufgeschlagen.

El Salvador ist ein kleines Land und die Distanzen zu den Sehenswürdigkeiten sind kurz. Es bietet sich also an einen etwas zentralen Ort zu suchen und von da aus Tagestouren zu unternehmen.

 

Tagestour 1: tolle Fahrt durch schöne kleine Bergdörfer wie Apaneca, Salcoatitlan und Juayúa an den Lago de Coatepeque, ein Kratersee am Fuß des Vulkans Izalco. Hoch oben an der Strasse gibt es nette kleine Restaurants mit einer tollen Aussicht auf den See und den Cerro Verde. Wir sind auch ein Teil der Schotter-Uferstrasse (erbärmlicher Zustand, gottseidank mal ohne Gepäck) entlang gefahren. Fast alles ist in Privatbesitz und man kommt praktisch nicht an den See. Die wenigen Unterkünfte, die wir gesehen haben, sind auch nicht der Hit. Unsere Unterkunft in Ataco ist da schon besser – wir bleiben dort.

 

Tagestour 2: wieder über Apaneca und Salcoatitlan, dann in die Ebene nach Sonsonate und von da aus an die Pazifikküste an die Playa los Cobanos. Es war kein berauschender Strand an dem man längere Zeit verweilen möchte. Wir fuhren dann weiter auf der CA2 an der Küste entlang. Eine kurvenreiche Strecke entlang der Steilküste, und ab und an einen Blick auf tolle Strände und wunderschöne Privatanwesen. Kleiner Halt in der Hafenstadt La Libertad und toll Fisch gegessen. Von La Libertad ging’s nördlich nach San Salvador und dann wieder in Richtung Santa Ana. In El Congo nahmen wir wieder die Strasse zum Lago de Coatepeque und dann die Abzweigung zum Cerro Verde. Die Strasse ist in einem erbärmlichen Zustand, (Überall tiefe Krater) bietet aber schöne Ausblicke auf den See. Die Schotterpiste zum Cerro Verde Nat. Park haben wir uns erspart und sind wieder direkt über Sonsonate nach Ataco zurück gefahren. Leider war es zu diesig um wirklich schöne Aufnahmen der Berge und der Vulkane Santa Ana und Izalco zu machen.

Am letzten Abend in Ataco sind wir noch einmal in unser naheliegendes Pub. Die Tage zuvor waren wir abends fast die einzigen Gäste, aber heute Samstag war es gerammelt voll. Eine 9-köpfige Liveband spielte lateinamerikanische Songs.

 

Am 03.03 zogen wir weiter. Wir fuhren wieder nach Santa Ana und von da aus nach San Salvador. Es gibt keine Umgehungstrasse und wir brauchten fast 1,5 Std. um durch die Hauptstadt zu fahren. Danach ging’s zügig weiter nach Suchitoto am Lago de Suchitlán. Wir fanden ein kleines Hostal mit Dachterrasse und kalter Dusche. Der Besitzer war unheimlich nett.

Suchitoto selbst ist ein kleines Dorf, mit schöner Plaza, ein paar Cafés und Restaurants. Man kann einige Ausflüge auf dem See unternehmen, aber die Preise sind gesalzen (US$ 40.- p.P für 2 Stunden). Leider war es viel zu heiß um irgendwelche Tagestouren zu unternehmen.

 

Die nächste Tagesreise führte uns von Suchitoto über San Martin und Cojutepeque nach San Vicente. Von da aus geht eine Strasse direkt in den Süden und führt wieder auf die Schnellstrasse CA2. Laut Karte eine normale asphaltierte Strasse! Denkste! Hinter Tecoluca endet der Asphalt und man befindet sich schon wieder auf einer dieser berüchtigten Schotterpisten. Zum Glück waren es nur 15 km! Von der Hauptstrasse waren es dann nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Tagesziel Usulutan. Eine chaotische Stadt, grausiger Verkehr und Temperaturen, die einen fertig machen.

Wir fanden ein nettes kleines Hotel, mit Pool und natürlich kalter Dusche. Es gibt im Süden kaum ein Hotel das Warmwasser anbietet. Und die meisten Häuser haben auch keine Fenster.

 

Am nächsten Tag, früh morgens, sind wir dann ins Hinterland gefahren. Die Strecke führt in die Berge entlang des Vulkans Tecapa. Je weiter man an Höhe gewinnt, desto üppiger und grüner wird die Vegetation. Im Dorf Alegría, auf 1100 m Höhe und bei angenehmen frischen Temperaturen, haben wir in dem kleinen Hostal Entre Piedras gefrühstückt. Ein sehr nettes Hostal mit schönem Innenhof, super guter Kaffee, tolle Küche und warmen Duschen.

Das nächste Mal übernachten wir hier!

Danach fuhren wir über Berlin! nach El Triunfo und wieder über die Berge ins tropische Usulutan zurück. Eine richtig schöne Tagestour.

 

Heute (07.03) sind wir sehr früh aufgestanden und waren um 8.00 Uhr bereits unterwegs. Als erstes sind wir zur Playa el Tuco gefahren, um zu sehen wie es da aussieht und ob es eventuell nette schöne Strände und Unterkünfte gibt. Es war nicht sonderlich berauschend (außer dem Pazifik mit seinen hohen Wellen). Nach einer kleinen Cola-Pause fuhren wir weiter nach San Miguel und von da aus über die Ruta Militar nach San Francisco Gotera und die Ruta de Paz nach Perquin unserem Tagesziel. Die Gegend ist wunderschön, mit Sicht auf die Bergketten bis hinüber nach Honduras. Wir übernachteten im kleinen Hostal Don Manuel, inkl. Familienanschluss (vier Kinder und das fünfte unterwegs, da war es uns nicht langweilig.) Perquin ist ein kleines Dorf, mit ein paar Tiendas und sonst nichts. Perquin ist aber auch Ex-Guerilla-Gebiet und Hochburg der FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí).

 

Am nächsten Tag sind wir in das Museo de la Revolución gefahren. Ein tolles Museum in dem man ausführlich die Geschichte des Guerillakrieges in den 80iger Jahren verfolgen kann. Unser Führer, ein Ex-Guerillero, hat uns sehr ausführlich über diesen schlimmen Bürgerkrieg berichtet. Gleich neben dem Museum ist das Campamento Guerrillero Simulado; ein nachgebautes Guerilla-Camp mit Unterschlupflöcher, Lazarett, Radiostation Venceremos, Waffen, etc. Es war ganz nett durch diese Anlage zu schlendern, aber das Museum war viel interessanter.

Um 12 Uhr hatten wir eine Verabredung mit Ivan (sein Kodename), ein Ex-Guerillero, den wir abends zuvor getroffen haben und mit dem wir heute in seinem Pickup nach El Mozote fahren sollten.

In El Mozote fand das übelste Massaker dieses Bürgerkrieges statt. Über 900 Männer, Frauen und Kinder wurden hier bestialisch ermordet (es gibt viele Berichte dazu im Web).

Wir haben dort die Gedenkstätte besucht und etwas weiter südlich das neu errichtete Monument besichtigt. Ivan hat uns sehr viel über sich, sein Leben und den Bürgerkrieg erzählt. Es war sehr interessant, aber auch sehr bedrückend.

 

Am 09.03 verließen wir Perquin. Auf dem Weg zurück nach San Francisco Gotera waren überall in den Dörfern große Menschenmengen. Es war Wahltag. Später erfuhren wir dass die FMLN gewonnen hat und der neue Präsident jetzt Salvador Sánchez Cerén (auch ein Ex-Guerillero) heißt.

Am späten Vormittag erreichten wir El Amatillo, die Grenze zu Honduras.

 

El Salvador ist ein kleines Land mit vielen netten und sehr herzlichen Menschen, die einem hier willkommen geheißen haben. Wir waren angenehm überrascht.

 

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